Tag Archives: Food

12 in 12 – Perfekt, perfekter, Japan

Es ist bereits dunkel in Tokio. Wir biegen im Stadtteil Shibuya in eine schummrige Gasse ein und laufen den Bahngleisen entlang.  Ein leerer Zug rattert vorbei. Kaum ein Licht brennt in den Fenstern der kleinen, dicht aneinandergereihten, Häuser. Weit und breit keine Menschenseele.  Die Athmosphäre ist gespenstig. Endlich. Da ist sie, die kleine Tür mit dem Graffiti, genau so wie sie mir Tomoko beschrieben hatte. Hinter dieser Tür soll sich der legendäre Underground-Rock-Club Circus befinden und hier soll gleich die japanische Band Cinnamons auftreten.Die Tür ist zu. Keine Klingel. Ich klopfe. Die Tür geht auf. Eine junge Frau steht dahinter und begrüsst uns. Sie ist munter und fidel. 4000 Yen Eintritt und wir sind drin. Sie gibt uns noch einen Getränkegutschein, den wir an der Bar einlösen können.

Was von aussen dunkel und ich gebe es zu, durchaus etwas gefährlich aussah, entpuppt sich von innen als ultracooler Rockclub, in dem alles äusserst gesittet zu und her geht. Wir sind hier ja schliesslich in Japan. Das Konzert hat schon angefangen. Trotzdem halte ich noch kurz an der Bar und bestelle wie meist einen Gin und Tonic. Spätestens seit Oasis die legendären Songzeilen:

I need to be myself
I can’t be no one else
I’m feeling supersonic
Give me gin and tonic

1994 mit ihrem allerersten Song Supersonic unsterblich gemacht haben, ist G&T mein Getränk.

Keine Plastikbecher, keine Sodapistole mit Chlorgeschmack, kein billiger Gin und kein Cocktail, der nur aus Eis besteht. Nachdem ich dem Barkeeper klar gemacht habe, dass ich kein Ginger Ale, sondern einen Gin and Tonic will, ist er in seinem Element.  Er nimmt ein gut gekühltes, wohl geformtes Glas aus dem Kühlschrank. Es könnte durchaus handgeblasen sein. Die Eiswürfel sind gross, denn sie sollen kühlen und das Getränk nicht verwässern.  Der Gin ist von Sipsmith und kommt, wie es sich bei einem G&T gehört, aus dem Tiefkühler. Das Tonic schüttet er aus der kleinen, traditionellen 19cl-Flasche dazu. Das Verältnis stimmt. Drei Teile Tonic, ein Teil Gin. Dann natürlich noch ein Schnitz frisch geschnittene Limette; ja, unbedingt Limette und keine Zitrone, denn die ist etwas zu süss. Mit einem weiteren Limettenschnitz reibt der Barkeeper, der übrigens blond gefärbte Haare hat, ein schwarzes Metallica-T-Shirt trägt und wohl knapp über 20 ist, den Glasrand ein. So verspürt man beim Trinken zu allererst einen leicht limettigen Geschmack.  Dann noch kurz umgerührt und fertig ist der Gin and Tonic.

Ich habe mittlerweile zwar einen Song der Cinnamons verpasst. Doch das war es wert. Der perfekte Gin and Tonic in einem Rockklub an den Bahngleisen von  Shibuya. Wer hätte das gedacht

Unten im Konzertsaal spielen die  Cinnamons. Ich stehe da und höre zu. Ich weiss gar nicht, woran ich mich mehr efreuen soll, an der japanischen Indie-Musik, die so was von gute Laune macht oder an meinem perfekten Gin and Tonic. Perfekt, perfekter Japan.

12 in 12 – Sushi essen leicht gemacht

Sushi oder genauer gesagt Nigiri Sushi essen ist einfach. Das kleine Päckchen mit Fisch und Reis mit den Stäbchen greifen, kräftig in Soja-Sauce gemischt mit Wasabi tunken, abbeissen und dann einen Haufen Ingwer hinterher. Haaaaaaaaaaaalt! So geht das auf keinen Fall. So werdet ihr in Tokio bestimmt aus dem Restaurant geworfen – na gut, das vielleicht nicht, weil die Japaner viel zu höflich sind – aber auf jeden Fall werdet ihr dort nicht viele Punkte sammeln.

Hier ein paar nützliche Grundregeln:

  • Das Sushi nie von oben mit den Stäbchen greifen, sondern immer von der Seite. So zerfällt der Reis nicht. Entgegen der landläufigen Meinung ist guter Sushireis nicht extrem klebrig und kalt, sondern eher locker und noch leicht warm. Deshalb zerfällt das Sushi auch gerne mal, wenn man es von oben packt. Es gibt übrigens auch eine Sushi-Schule, die untersagt, überhaupt Stäbchen zu verwenden. Deshalb ist es auch im besten Sushi-Restaurant mehr als nur OK das Sushi mit den Händen zu essen. Keine Angst, ich lege euch damit nicht rein, damit ihr euch das nächste Mal bei Nobu lächerlich macht. Indianerehrenwort.
  • Sushi nie in Soja-Sauce tunken. OK, mit billigem Sushi vom Take Away könnt ihr das gerne mal machen, aber bitte nicht mit Qualitäts-Sushi. Warum wollt ihr wissen? Der Reis ist wichtiger Bestandteil des Sushi. Taucht man ihn in Soja saugt er sich voll und man schmeckt ihn nicht mehr richtig. Zudem wird der Geschmack des Fischs übertüncht. Falls der Sushi-Chef vergisst, etwas Soja über den Fisch zu streichen und du starkes Verlangen nach Soja hast, dann nimm den Shoga (das ist der eingelegte Ingwer), tauche ihn in Soja und streiche ihn sanft über den Fisch. Das reicht. Hat da jemand Wasabi gesagt? Ja genau, dafür gilt die gleiche Regel.
  • Nicht vom Sushi abbeissen, schon gar nicht, wenn noch ein Topping drauf ist. Sushi ist so zubereitet, dass es genau in den Mund passt. Alle Zutaten sind exakt aufeinander abgestimmt.
  • Keine Berge des Shoga bzw. Gari (Ingwer) essen. Shoga ist dazu da, den Gaumen zu reinigen, um den Geschmack des nächsten Stücks würdigen zu können, Dazu reicht ein ganz kleines Stück. Wer zu viel Ingwer isst, der schmeckt danach gar nichts mehr. Als Gaumenreiniger ist auch der Grüntee gedacht. Warm wirkt er am besten.
  • Wenn Du das Sushi in den Mund nimmst, liegt der Fisch unten, damit er direkt mit der Zunge in Berührung kommt. Nur so kommt der Geschmack richtig zur Geltung.
  • Als Bauernregel gilt: Erst den weissen Fisch essen, dann den Thunfisch, dann Lachs, dann das Ding mit dem Ei drauf sozusagen als Nachtisch und am Schluss noch eine kleine Rolle. So signalisiert man dem Sushi-Chef, dass man fertig bestellt hat.

Ach ja, noch ein paar Kleinigkeiten. Die Miso-Suppe trinkt man direkt aus der Schale, die Stäbchen reibt man nicht aneinander, da das als Affront für das Restaurant gilt (billige Stäbchen), der Wasabi wird nicht mit Soja verrührt auch nicht bei Billig-Sushi und Ketchup gehört auch nicht auf den Fisch (Hinweis: Letzteres war nur ein Scherz).

P.S. Sushi ist übrigens immer Fisch mit Reis drunter. Ist es nur roher Fisch, dann heisst das Sashimi und wenn es gerollt ist mit dem Algenblatt nach aussen, dann heisst es Maki, wenn der Reis aussen ist, dann ist es Uramaki.

Itadakimasu (das heisst guten Appetit und das sagt man mit einer kleinen Verbeugung zu sich selbst und nicht den anderen)

12 in 12 – Bangkok – Ein kleiner Reiseführer

Bangkok ist ein Paradies, wenn es um Street Food geht, An jeder Ecke gibt es kleine Stände, wo jemand für wenig Geld Köstlichkeiten anbietet. Wer lieber mal drinnen sitzt und auch mit dem Auge isst, für den gibt es in Bangkok ebenfalls unbegrenzte Möglichkeiten. Hier ein paar meiner Favoriten:

Green Chili (Prik Yuak)

Green Chili liegt versteckt am Ende des Weekend Markets gleich hinter dem Ausgang der Metro-Station. In Tontöpfchen wird hier das beste Curry der Stadt serviert. Nicht scharf, sondern süsslich erinnert es an ein Massaman-Curry. Dazu der spezielle braune Reis, aber nur, so lange der Vorrat reicht. Ein Traum.

Thip Samai

Thip Samai. Hier gibt es das beste Pad Thai der Stadt. Das Geheimnis: Eine dünne Eischicht um die Nudeln. Eine Augenweide, den Jungs dabei zuzuschauen, wie sie die Hülle um das Gericht zaubern. Hier müsst ihr mindestens eine halbe Stunde warten – doch es lohnt sich.

Soei Restaurant

Soei Restaurant kocht die kreativste (und vielleicht auch schärfste) Küche der Stadt. Ein ehemaliger Rugby-Spieler zaubert hier Sachen auf den Tisch, die ihr nie mehr vergessen werdet. Das Curry mit Soft Shell Crabs und die Muscheln mit Wasabi. Wow! Achtung, das Restaurant hat eine neue Adresse.  Der Link führt Euch übrigens zu meinem Lieblingsfoodblog: eatingthaifood.

Sanguan Sri

Ob ihrs glaubt oder nicht – ein Grünes Curry ist in Bangkok nicht leicht zu finden. Bei uns wohl das bekannteste Thai-Gericht, ist es in Thailand eher ein Nebenschauplatz. Doch ich bin ein Fan und deshalb habe ich viel Aufwand betrieben, um dieses Restaurant zu finden. Sanguan Sri ist ein “Hole in the Wall” Restaurant mitten in der Stadt. Das Curry ist eine Wucht. Kommt rechtzeitig, sonst ist es ausverkauft.

After You Dessert Cafe

Für alle, die gerne mal was Süsses essen, kann ich das After You Cafe nur wärmstens empfehlen. Der Honey Shibuya Toast ist Perfektion.  Das Original liegt im coolen Stadtteil Ari direkt am Skytrain. Mittlerweile gibt es das After You jedoch in jeder Shopping Mall, die etwas auf sich hält. Thais lieben After You. Deshalb müsst ihr Euch auf etwas Wartezeit gefasst machen.

Terminal 21 Food Court

Wer nicht auf der Strasse essen, aber doch das Street Food Feeling haben will, der geht zur Mall Terminal 21. Der beste aller Food Courts mit den besten aller Preise. Hier isst man für einen Euro.

Issaya Siam

Zum Abschluss noch ein Restaurant, für jene, die dem Street Food nicht trauen und für Qualität auch gerne mal etwas mehr ausgeben. In einer wunderschönen alten Thai-Villa zaubert der wohl berühmteste Koch Bangkoks für seine Gäste. Bei Issaya Siam gibt es ohne Frage das beste Massaman-Curry aller Zeiten.

12 in 12 – Michelin auf der Strasse

Seit zehn Jahren baut Trang an diese Strassenecke ihren kleinen Wagen auf und zaubert Bananen-Pfannekuchen aus dem Hut bzw. aus ihrer portablen Kochplatte. Genau so muss ein Banana-Pancake schmecken. DerTeig ist aussen knusprig und innen noch ein wenig teigig, die Banane ist auf den Punkt  gereift, ein klein wenig Zucker und leicht gesüsste Kondensmilch sorgen für das gewisse Etwas.

Zehn Jahre bereitet Trang ein einziges Gericht zu. Jeder Handgriff sitzt. Das muss einfach gut sein. Sonst würden die Leute nicht Tag für Tag wiederkommen und umgerechnet weniger als 1 Euro dafür bezahlen.

Wer sich in Bangkok davor scheut, an den Strassenständen zu essen, der verpasst was. Alles ist ultrafrisch und köstlich. Ich habe hier an keinem einzigen Stand etwas ausprobiert und es danach bereut. Im Gegenteil. Ich wünschte, ich könnte sie alle testen. Alle an einmem Tag und wieder von vorne.

Ich bin ja ein im Prinzip grosser Freund des “Fine Dining“. Doch es gibt Küchen, bei denen sich Fine Dining  in ein Michelin-Restaurant einfach nicht lohnt. Thailand ist so ein Beispiel – Rom und Mexico City ebenfalls.

Die heimlichen Michelin-Stern-Köche in Bangkok sind die Street-Food-Anbieter. Gar keine Frage: Den Green Papaya Salat an der BTS-Station in Ari gleich unten an der Rolltreppe kann man nicht besser machen. Von mir kriegt der einen Michelin-Stern.

Gerichte wie Khao Soy (curried egg noodles), Hainanese-style chicken rice (khao mun gai), Khao gang (curry rice)  oder kanom pang sankaya (steamed bread with coconut custard dipping sauce) sind nur einige der Höhepunkte.  Von den meisten Gerichten, die ich probiert habe, weiss ich nicht einmal den Namen, geschweige denn was da genau drinnen war. Doch das macht gar nichts. Hauptsache es schmeckt.

Den Thais ist das Essen enorm wichtig. Wohl das Wichtigste überhaupt. Wichtiger als Religion und Shopping. Ob Strassenstand oder das neuste durchgestylte Food-Konzept. In Bangkok steht man auch gerne mal an, um den Gaumen zu verwöhnen.

Dazu fällt mir die schöne Geschichte ein, die uns ein Freund neulich erzählt hat. Seit einigen Wochen ging er in ein Buddhisten-Kloster, um dort etwas Ruhe zu finden. Er war von den Mönchen in ihren orangen Gewändern fasziniert.

Er hörte ihnen stundenlang zu und bewunderte ihre ruhigen Gespräche, ohne zu verstehen, worum es ging. Er nahm sich fest vor, besser Thailändisch zu lernen, nur um die Mönche zu verstehen und dann vielleicht erleuchtet zu werden.

Nach einigen Wochen war es dann so weit. Die ersten Gesprächsfetzen kamen bei ihm an.  “Die haben sich den ganzen Tag über Essen unterhalten – über Essen!”

Gross war seine Enttäuschung. Doch Mönche sind eben auch nur Menschen…

 

12 in 12 – Sydney – Ein kleiner Reiseführer

In Sydney kann man alles haben, was das Herz begehrt. Besonders die asiatische Küche ist hier ganz gross. Doch auch, wer lieber Fine Dining mag, kommt hier auf seine Kosten.

Mamak

Malaiische Küche ist im Moment noch unterbewertet. Alle reden nur von Vietnamesisch und Thai. Zu unrecht. Wer einmal bei Mamak den Teigfladen “Roti Chanai” mir verschiedenen Currysaucen gegessen hat, der weiss, dass es kaum was besseres gibt. Dazu hat Mamak die besten Satay-Spiesse aller Zeiten. Die Erdnussauce malaiischer Art ist noch besser als die Thai-Version und der Grillgeschmack der Spiesse ist unschlagbar.

Happy Chef

Laksa ist in Singapur und Malaysia das Standardgericht. Die Currysuppe mit Sea Food ist nirgends besser als bei Happy Chef.  Den Food-Court-Stand gibt es in Sydney gleich drei Mal und hat immer eine riesen Schlange. Das Warten lohnt sich.

 

Harry’s Cafe de Wheels

Wenn es sowas wie eine australische Spezialität gibt, dann ist das wohl der Pie. Ähnlich wie die britische Version, doch die von Harry’s Cafe de Wheels ist einfach ein Gedicht. Die Combo mit Mash und Mushy Peas ist der Hammer… und natürlich auch mit Gravy.

Uncle Tetsu

Der Cheesecake bzw. die Cheese Tarts von Uncle Tetsu, einer kleinen japanischen Kette ist “out of this world”.  Ich weiss gar nicht wieviele von denen ich gegessen habe. Einige würden sagen zu viele, ich sage zu wenige.

Automata

Wer Fine Dining bevorzugt und die Kreativität australischer Chefs testen will, der wird von Automata begeistert sein. Der beste junge Chef Asiens kocht wie kein anderer.

Burger Project

Das Fleisch ist von Cape Grim in Tasmanien und das schmeckt man. Auf jeden Fall ein Contender für den besten Burger auf diesem Planeten.

 

12 in 12 – Buenos Aires – Ein kleiner Reiseführer

Food steht Buenos Aires im Mittelpunkt. Wer denkt, Fleisch schmecke zu Hause genau so gut, wie hier, der liegt falsch. Hier sind die besten Restaurants in Buenos Aires:

La Cabrera

Das Steakhaus in Palermo Soho ist zwar in so gut wie jedem Reiseführer. Doch das hat seinen guten Grund. Bei Cabrera gibt es die besten Steaks. Das Ojo de Bife ist ein Traum. Kleiner Tipp: Wer um 6:30 kommt, der kriegt 40% auf alles, ja wirklich alles.

El Trapiche

Bei El Trapiche fühl sich jeder wohl. Die Portionen sind gigantisch und alles ist klassisch und gut. Die Lasagne und das Milanese sind besonders empfehlenswert.

Nuestra Parilla

Ein Wort: Choripan: Ein Brötchen mit einer gegrillten Chorizo. Ein Gedicht. Dieser kleine Stand in San Telmo, der sich auf die Wurst spezialisiert hat, schlägt sie alle. Choripan ist das Grösste. Etwas Chimichurri drauf und weg damit. Nuestra Parilla rocks.

Yeite

Yeite hab ich euch ja bereits vorgestellt. Pamela Villars kleines Restaurant heilt alle, die eine Überdosis Steak eingefangen haben und mal was Anderes möchten.

Güerrin

Dann noch die ultimative argentinische Pizza von Güerrin. Der Ofen läuft seit 80 Jahren ununterbrochen. Einfach nur lecker.

 

12 in 12 – Mexico City – Ein kleiner Reiseführer

Mexico CIty ist eine Offenbarung, nicht nur wenn es um die kulinarischen Genüsse geht, sondern besonders dann. Ich weiss, die Stadt liegt nicht gleich um die Ecke. Doch ich kann nur jedem empfehlen, hier hinzukommen und so lange zu bleiben, wie möglich. Damit der Einstieg etwas einfacher wird, hier unsere Lieblingsdestinationen, wenn es um gutes Essen geht:

Lardo

lardo-1280-3

original_lardo

Lardo ist das zweite Restaurant von Mexico City’s Starchefin Elena Reygadas. Uns ist Lardo ans Herz gewachsen und wir finden es besser als ihr erstes Lokal Rosetta. Ob Frühstück (Chilaquiles), Lunch (Mint und Zucchini Pizza) oder Dinner (Pulpo). Hier gibt es immer was Gutes. Eine Fusion zwischen mexikanischer und italienischer Küche. Was könnte besser sein? Hier fühlt man sich einfach nur wohl.

El Pescadito

 

el_pescadito

thumb_600

Der beste Fast-Food-Laden war für mich bis jetzt immer In-N-Out-Burger. Das war einmal. Jetzt ist es El Pescadito. Die Tacos mit geräuchertem Marlin und Chiles Relenos sind ein Gedicht. Dazu gibt es die beste Salatbar der Welt, mit der man sich den Taco sozusagen stapeln kann. Jeder Biss ist ein kleiner Glücksmoment. So macht Food doppelt Spass.

Contramar

contramar2_1

fa2ebb29-9afc-4247-a426-2e6af6d0a703

Wenn ihr etwas tiefer in die Tasche greifen wollt (das heisst, immer noch halb so teuer wie bei uns), dann ist Contramar eine gute Adresse für Fisch. Tostadas mit Tunfisch und der aufgeklappte Fisch mit zweierlei Marinaden sind die landesweit bekannten Spezialitäten.

Tostadas Mercado Coyacan

2090509018_f572f74914_z

hmtb0230

Last but not least noch die Tostadas im Mercado Coyacan. Ob Ceviche, Pulpo oder Pollo Mole – alles ist to die for. Dazu eine Horchata oder ein Maracuja-Saft und der Tag ist gerettet.

P.S. Das genialste sind die vielen Strassenstände. Da könnt ihr bedenkenlos zuschlagen. Einer ist besser als der andere…

 

12 in 12 – Pujol erfindet die mexikanische Küche neu

wwzf8081

Gutes Essen ist eine der magischsten, anregendsten und wichtigsten Sachen nicht nur auf dieser Reise, sondern im Leben überhaupt, finde ich zumindest. “There is no love sincerer than the love of food” hatte schliesslich schon George Bernard Shaw in seinem Roman Man and Superman gesagt. Doch über Essen schreiben und Bilder davon zu zeigen, bringt in der Regel nicht viel. Ohne das Essen zu spüren und die Geschmacksnerven zu aktivieren, ist die schönste Visualisierung nichts wert.

qvxi1087

Dennoch mach ich heute mal eine Ausnahme. Ferran Adria, der spanische Koch von El Bulli, der von vielen als der beste der Welt angesehen wird, hat mal gesagt: “Es gab mexikanische Küche vor und nach Enrique Olvera”, dem Koch des Restaurant Pujol, das er vor etwas mehr als 15 Jahren eröffnet hat. Mittlerweile ist Pujol das beste Restaurant Mexikos und wird auf der “San Pellegrino World’s Best Restaurant List” seit Jahren unter den Top 25 geführt. Die New York Times hat Mexico City zudem gerade als weltweit beste Food-Destination 2016 erkoren. “High Praise.”

hwmq1664

Das Restaurant ist klein, weisse Tischtücher Fehlanzeige, coole Musik im Background und makelloser Service. Eine Speisekarte gibt es keine. Wer ins Pujol kommt, der gibt sich in die Hände des Maestros und bestellt das Tasting Menu. Die Geschmacksknospen blühen in der Sekunde auf,  als der erste Gang auf dem Tisch landet. Olvera nimmt mexikanische Klassiker, häufig Street Food, und stellt sie auf den Kopf. Kleine Maiskolben beispielsweise, die normalerweise in einem Karren vor dem Supermarkt gekocht oder geröstet und mit Käse und (zu) viel Mayonnaise serviert werden, macht Olvera anders (erstes Bild). Die Mayonnaise wird mit gemahlenen Chicatana Ameisen gewürzt (kein Scherz) und der kleine Maiskolben (Baby Corn) in einem Shot Espresso gedünstet, Chili Flakes geben noch das gewisse Etwas dazu. Das Gedicht ist fertig.

iyoo3365

Unzählige Gänge landen auf unserem Tisch. Die für uns oft unbekannten Gewürze führen zu einer Geschmacksexplosion nach der anderen. Wie gesagt, über Essen schreiben ist müssig. Doch einen Gang will ich noch kurz erwähnen: Die 1115 Tage alte Mole Madre mit Mole Nuevo (Bild unten).

Mole ist das Nationalgericht und der Stolz Mexikos. Nicht nur jede Region oder jede Stadt, sondern jede Familie hat ein anderes Rezept dafür. Wer denkt,  Mole sei nur Schokolade mit Chili, der liegt falsch. Es ist viel komplizierter.

yhxh7025

Die Mole Madre von Pujol besteht aus Plantanen, Rosinen, Heirloom Tomaten, Knoblauch, Zimt, Nelken, Anis, Muskatnuss, Ingver, Pflaumen, Mandeln, Pekan-Nüssen, Erdnüssen, Thymian, Majoran, Oregano, roten chilhuacle Chilli, schwarzen und blauen Chilli, Flachsöl, Meeressalz, Zucker und dunkler Schokolade aus Oaxaca.  Je häufiger die Mole aufgewärmt wird, desto besser schmeckt sie. Die einzelnen Zutaten werden dadurch immer mehr zu einer Einheit. Die Mole, die wir serviert bekommen, wurde vor bald vier Jahren angesetzt und wärmt das Herz jedes auch noch so skeptischen Gastes. Versprochen.

giyd0089

Ich weiss, ihr habt jetzt bestimmt Hunger und deshalb fang ich gar nicht erst an, vom Nachtisch zu schwärmen.

Wer noch immer denkt, Tacos seien alles, was die mexikanische Küche zu bieten hat, der liegt sowas von falsch. Pujol tritt stellvertretend für das ganze Land den Beweis an. Also, wenn ihr mal in Mexico City seit, dann tut alles dafür, eine Reservation bei Pujol zu kriegen (was kein einfaches Unterfangen ist). Schöner Nebeneffekt dieses Abenteuers: Während ein Menu dieser Klasse normalerweise 250 Euro pro Person kostet, sind es hier gerade mal 80 Euro.

P.S. Wenn ich schon George Bernard Shaw zitiert habe, hier noch mein Lieblingszitat von ihm mit auf den Weg für Euch:

“A life spent making mistakes is not only more honorable, but more useful than a life spent doing nothing.”

Denkt mal darüber nach…

12 in 12 – Rom – Ein kleiner Reiseführer

Dass Rom nicht die beste Stadt ist, wenn ihr euch die kulinarischen Wunder dieser Welt vorknöpfen wollt, hab ich euch ja schon gesagt. Doch egal. Wenns um italienische Küche geht, dann ist das hier das Paradies. Damit ihr nicht ganz so verloren seit bei eurem nächsten Rom-Aufenthalt: Hier unsere Lieblingsadressen:

 

Forno Campo de’ Fiori

fornocampodefiori

dscf0687

Wenns um Backwaren aller Art geht, dann gibt es für mich nur den Forno Campo de’ Fiori. Ob Crostata mit Kirschen, Pizza aller Art oder Biscotti, hier is alles perfekt. Am allerbesten schmeckt die Pizza Bianca. Nein, das ist nicht Pizza mit Käse, sondern die römische Version von Focaccia. Viel dünner, saftiger und vor allem viel besser als Focaccia – kein Tag in dem ich nicht im Forno ein Stück Bianca gekauft habe.

Roscioli Caffè

02

rosciolip

Das Roscioli Caffè ist meiner Meinung nach das Kronjuwel aus der Roscoli-Familie, die noch ein Restaurant und eine Bäckerei umfasst. Hier ist immer was los und alles schmeckt grandios. Die kleinen Gebäcke sind hohe Kunst und das immer dazu gereichte Glas Wasser mit Orangenschnitz passt sowas von gut zu deinem Caffè. Eine wahre Freude. Der Geheimtipp hier: Das Club Sandwich. Kein Scherz. Das ist das beste Club Sandwich auf diesem Planeten.

Hosteria Romana

hostaria-romana

Die Hosteria Romana ist zwar kein Geheimtipp und es gibt auch den einen oder anderen Touristen, der da drin sitzt. Doch egal. Die Carbonara (eine römische Spezialität!) ist ein Traum und die Artischocken – entweder alla Guida oder Romana sind schon allein die Reise nach Rom wert. Die Kellner sind übrigens auch grandios. Sie gehören sozusagen zum Inventar.

Gelateria La Romana

1106400_1_20150709_romana_eis_08

Unter den Gelaterie einen Favoriten zu finden ist nicht einfach. Doch unter dem Strich ist es wohl die Gelateria Romana. Davon gibt es einige in Rom. Crocante Della Nonna, alle Varianten des Nuss-Glace, die Blutorangen-Variation sind nur einige der Top-Gusti. Noch ein Tipp: Statt der normalen Schlagsahne die mit Zabaione nehmen (ist übrigens umsonst) und das Cono unten mit flssiger Schokolade füllen lassen.

Pizzeria Al Marmi

img_8958-2

An der Viale di Trastevere, 53 befindet sich die Pizzeria Al Marmi. Kein Rom-Aufenthalt ist komplett ohne einen Besuch dort. Nehmt euch einen Platz drinnen, um das Treiben so richtig beobachten zu können. Die Pizza ist erste Klasse und die Stimmung noch besser. Geht rechtzeitig, denn die Schlange kann lang sein. Erwartet keinen neapolitanische Pizza mit dicker Kruste. Hier gibt es die römische, die dünn und kross ist.

Caffè Peru

bar-caffe-peru-rome-by-livia-hengel

Zu guter Letzt noch das Lieblings-Caffè bzw.  Bar, das Caffè Peru.  Der Caffè ist zwar nicht der beste der Stadt (viellicht der viertbeste), doch das Ambiente ist sowas von authentisch und einfach perfekt – egal zu welcher Tageszeit. Hier fühlt man sich immer pudelwohl.

 

Burgermeister – Berlin macht es den Amis vor

20120310-196636-burgermeister-cheeseburger500In Berlin gibts alles. Food, Coolness und Feelgood a discretion. Das alles in einem vereint der Burgermeister am Schlesischen Tor, dem Epizentrum des neuen Berliner Lebensgefühls. Burgermeister machts den Amis vor und muss den Vergleich mit Klassikern wie In N Out Burger oder Shake Shack nicht scheuen.  Macht euch auf eine lange Schlange gefasst und darauf, dass Bürgermeister unter der Bahn in einer ehemaligen Toilette untergebracht ist. Doch was dann geschmacklich rüberkommt ist klasse. Zieht Eure Wartenummer, bestellt den Meister Burger oder den Meister aller Klassen und lasst es Euch schmecken.burgermeister