12 in 12 – Westworld meets Blade Runner

Hattet ihr das auch schon mal, dass ihr durch die Strassen irrt und Euch fragt, ob das wirklich alles gerade passiert oder ob ihr nur träumt? Dass ihr irgendwie auf Wolken schwebt und das Gefühl habt, ihr seid nicht wirklich da, sondern beobachtet alles nur aus der Distanz? Hattet ihr Euch auch schon mal gefragt, was Realität überhaupt ist und ob ihr gerade in der realen Welt lebt?

Genau so fühlt man sich in Tokio; wie in einem Traum oder wie im Film „Westworld meets Blade Runner“. Alles ist irgendwie unwirklich und unverständlich aber perfekt, fast zu perfekt. Auch der Film Truman Show fällt mir dazu ein. Der Zug ist immer auf die Sekunde pünktlich, die Leute sind so hilfsbereit und freundlich als seien sie dazu programmiert, in den Läden ist immer alles so aufgeräumt und schön aufgestellt, dass man sich fragt, wer das immer wieder so herrichtet. So perfekt kann doch niemand sein.

Alles sieht aus, wie eine Filmkulisse. Man weiss nicht, ob hinter der Fassade der Häuser überhaupt irgendjemand wohnt oder ob da einfach Nichts ist. Alles ist sowas von geordnet, und das kommt von jemandem, der im wohl geordnetsten der geordneten Länder aufgewachsen ist – dachte ich zumindest.

Tokio ist fremd und vertraut zugleich. Ein Supermarkt ist auch hier ein Supermarkt und die U-Bahn die U-Bahn. Dennoch ist alles anders. Das liegt meiner Meinung nach nicht nur an den japanischen Schriftzeichen, sondern an der japanischen Kultur, die über hunderte von Jahren gewachsen ist, ohne grosse Einflüsse von Aussen zu haben. Japan als High-tech-Leader hat vieles selber entwickelt und nicht einfach übernommen oder kopiert. Deshalb ist es so wunderschön anders. Realität oder nicht? Westwolrld oder Truman Show? Egal. Mir gefällt es in Tokio. Bis jetzt ist vieles zwar noch Lost in Translation. Doch ich arbeite daran und kann es kaum erwarten, mehr über diese Traumwelt zu erfahren.

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