Groundhog Day. Aufgestanden und der Griff zum iPhone. Backup machen für die Cloud, die mir das Genie gestern eingerichtet hat. Backup gemacht und plopp…da waren fast alle Daten vom iPhone verschwunden. Gleich mal einen Chat mit Apple aufgesetzt. Zwei Stunden später: kein Erfolg.
Wieder ab zum Apple Shop im World Trade Center. Ich erspare Euch die Details. Doch kurz vor 19 Uhr habe ich weder ein iPhone noch einen Computer. Mittlerweile ist der Senior Advisor Tom von Apple mit im Spiel.
Der will mich Morgen dann nochmals höchstpersönlich anrufen, um die Sache in den Griff zu kriegen. Er wollte mir ein Email mit seiner Telefonnummer schicken, falls er nicht zu dem Anruf kommt. Das Mail ist bisher nicht in meiner Inbox gelandet. Mal sehen. Morgen ist wieder Groundhog Day. Ich bin gespannt.
Ich warte jetzt nur noch drauf, dass ich bald Apple-CEO Tim Cook am Draht habe, der die Ärmel hochkrempelt und das Ganze zur Chefsache erklärt.
Heute Morgen war die Freude gross. Popp – und der Bildschirm meines MacBooks war schwarz. Sofort einen Termin an der Genius Bar im Apple Shop des neuen World Trade Center gemacht, Zwei Stunden später war ich dort und der Genius stand schon bereit.
Bad news. Es sieht ganz danach aus, als ob das Keyboard total kaputt ist und auch sonst nicht mehr alles im Lot ist. Warum das so ist, weiss auch das Genie nicht genau, doch es koennte mit Fluessigkeit zu tun haben.
Nun sitze ich seit mindestens 4 Stunden hier im Apple Shop und habe mir eine Harddisk gekauft, um ein Backup zu erstellen. Ganze 69 von 500 GB sind schon durch…nach sechs Stunden. Wie es weiter geht, weiss ich leider nicht, doch ein Genie nach dem anderen kuemmert sich herzzerreissend um mich. Es sieht so aus, als ob das Update nicht mehr durchgeht, bis der Shop um 9pm zumacht.
Ich komme wohl im Endeffekt kaum darum herum, einen neues MacBook zu kaufen. Mit Computern ist das so wie mit Autos. Wenn dir der Techniker sagt, das Ding sei kaputt, dann ist es kaputt. Also, sorry, ihr Trendengel. Es sieht so aus, als ob es in den naechsten Tagen keinen Eintrag gibt auf dieser Seite. Nicht mein Fehler natuerlich, sondern die Technik, die alte Technik….
Die naechsten Tage verbringe ich im Apple-Shop…oder davor in einem Yelt. Das wolte ich schon immer mal erleben.
Für mich war im Prinzip immer klar, dass ich Kaffee nur nach der Espresso-Methode trinke und dass alles andere zweitklassig ist. Nirgends ist so viel Koffein und auch Geschmack drinnen, wir in einem auf Espresso basierten Kaffee, sei das nun ein ganz kurzer Ristretto oder ein Latte mit zwei oder drei Espresso-Shots. Diese Meinung wurde während meines meines Rom-Aufenthalts nochmals bekräftigtFilterkaffee? Pfui Spinne. So hat vielleicht mal meine Grossmutter Kaffee gemacht. Doch halt, ist das wieder einmal eines dieser Vorurteile? Wer in den Hipsterbars dieser Welt verkehrt, der stellt fest, dass der sogenannte Drip Coffee, wie die Trendsetter den guten alten FIlter-Kaffee nennen, den Espresso teilweise ganz verdrängt hat. Besonders, wenn es um einen grossen Kaffee in der Kaffeetasse geht, wählen immer mehr Kunden den Kaffee aus dem Filter.
Die Barristas leeren das Heisse Wasser ganz langsam direkt in den FIlter, der entweder über einer Tasse oder einer kleinen Kanne steht.Manchmal wird dazu noch etwas mit einem Löffel umgerührt, damit die Kaffeekörner besonders gut mit dem Wasser in Berührung kommen. Langsam tropft dann der Kaffee in die Tasse. Der Geschmack ist überraschend kräftig und delikat. Mit keiner anderen Methode schmeckt man die Unterschiede der Röstung und der Herkunft der Bohne so gut heraus, wie mit der Filtermethode.
Doch da sich über Geschmack ja bekanntlich streiten lässt, will ich die Sache mal wissenschaftlich angehen. Wir trinken Kaffee ja nicht zuletzt wegen dem Muntermacher Koffein. Espresso hat mehr Koffein, da der Wasserdruck alles aus der Bohne rauspresst. Tatsächlich?
Ein Espresso hat im Schnitt 64 Milligramm Koffein. Ein Espresso von Starbucks hat gar etwas mehr und zwar 75 Milligramm. Der Venti Latte von Starbucks enthält drei Espressoshots und damit 225 Milligramm Koffein. Wie sieht das bei einem fachgerecht gemachten Filterkaffe aus? Wenn man als fairen Vergleich wieder Starbucks heranzieht sieht das so aus. Der Pike Place House Brew hat auf Basis des Venti 415 Milligram Kaffein, der Blonde Roast gar 445. Das ist annähernd doppelt soviel Koffein wie ein Espressogetränk und sieben Mal soviel wie ein normaler Espresso.
Cold Brew bei Blue Bottle
Wer ein Superhipster ist, der bestellt ja nur noch Cold Brew, den kalt gefilterten Kaffee. Der hat übrigens noch mehr Koffein als ein normal gefilterter Kaffee. Der Cold Brew von Blue Bottle Coffee zum Beispiel, der mit Nitro gekühlt wird und dadurch einen Schaum wie ein Guinness entwickelt, ist echt klasse und hat bis zu 500 Milligram Koffein.
Wer also beim Italiener um die Ecke einen doppelten Espresso bestellt, um richtig wach zu werden, der sollte lieber zu Starbucks gehen und einen Filterkaffe bestellen….
Zu dritt sitzen sie auf einer Bank mitten im Tompkins Square zwischen Avenue A und B. Sie haben ein Fernglas und einen Fotoapparat mit riesigem Teleobjektiv um den Hals. Alle sind so zwischen 50 und 60 Jahre alt, tragen eine blassgrüne Parka, weisse Turnschuhe und schon etwas abgetragene Jeans.
Sind sie das jetzt etwa diese berühmten Paparazzi, die den Stars nachjagen, um das beste und unvorteihafteste Foto zu schiessen? Doch auf wen warten sie? Hier in Alphabet City sind nicht unbedingt die grossen Stars zu Hause. Doch man weiss ja nie. Lady Gaga soll sich hier für eine Wohnung interessieren und Madonna wohnte ja auch mal hier in der Nähe.
Plötzlich springen sie alle drei auf und laufen ganz aufgeregt Richtung Parkmitte. Haben sie Gaga entdeckt? Ich auf jeden Fall kann sie nicht sehen. Doch die Jungs sind ja auch Profis. Sie richten das Fernglas nach oben. Nach oben? Ja, nach oben. “I got it”, sagt einer und wechselt sein Fernglas gegen seine Kamera aus. Klick und nochmals klick. Der Money Shot ist m Kasten. Ich traue mich erst nicht, die drei zu stören. Doch dann tue ich es trotzdem. “Was fotografiert ihr denn da oben?” will ich wissen. “I discovered a Magnolia Warbler” oder auf Deutsch: “Ich habe einen Magnoliensänger entdeckt”. Ich schaue hoch in die Baumkrone der grossen Birke. Tatsächlich. Da ist er. Keine Lady Gaga, sondern ein Vogel. Die gelbe Kehle, die hervortretenden schwarzen Längsstreifen auf der gelben Brust und die breit schwarz gerandeten Schwanzfedern. Ein Prachtsexemplar.
“Wir sind Birder oder von mir aus auch Bird Watcher“, sagt Bob, der sich inzwischen vorgestellt hat. Er mache das seit Jahren, wieviele genau will er mir nicht sagen. Er sei jeden Tag hier im Tompkins Square. Manchmal gehe er aber in den Central oder Prospect Park und ein paar Mal im Jahr auch auf einem “Field Trip”. Es gäbe rund 300 verschiedene Vogelarten in New York, eine der artenreichsten Vogelgegenden in den USA. Davon habe er schon fast 200 fotografiert. Noch viel zu tun also. Ich wage nicht, zu fragen, was er davon habe. Doch denken tue ich das schon.
85 Millionen Amerikaner sollen sich für Vögel interessieren. Das reicht vom gelegentlichen Füttern von Vögeln bis hin zum total angefressenen Vogelbeobachten tagein tagaus. “Du kannst immer und überall Vögel beobachten und wenns dunkel ist, dann hörst Du dir das Gezwitscher an und wenn du gut bist, weisst du genau, welcher Vogel da singt.” meint Bob. “Vögel sind mein Lebenselixir” sagt er noch.
Ehrlich gesagt, finde ich es schon etwas amüsant, dass hier drei erwachsene Männer nichts anderes tun, als Vögel zu beobachten – tagein tagaus. Doch ich muss auch sagen, dass schon nur die halbe Stunde, die ich auf der Bank sass und Vögel im Visier hatte, sehr beruhigend und erfrischend war. Vögel beobachten hat etwas unschuldiges und entschleunigendes. Und ist es nicht gerade das, was oftmals so wichtig ist. Das Leben entschleunigen und dem Stress des Alltags, des immer alles schnell und aufregend zu gestalten zu entfliehen – zumindest ab und zu?
Ich habe keine Ahnung, wie sich Bob und seine zwei Kumpanen so ein Leben leisten können. Doch “good for them”. Seit ich mit Bob gesprochen habe, fallen mir die Vogelbeobachter in New York an jeder Ecke auf. Teilweise sind es Gruppen von 20 oder mehr, die alle mit dem Fernglas und der Superkamera bewaffnet an irgendeinem Busch stehen und glänzende Augen haben. Was auch immer man vom Bird Watching halten mag – auf jeden Fall ist das um Meilen besser als Plain Watching. An einem Flughafen zu stehen und die Nummern der ankommenden Passagierflugzeuge aufzuschreiben ist einfach nur…na sagen wir mal…schräg.
Wie ernst man Birding nehmen kann, könnt ihr auch im Film The Big Year mit Steve Martin, Jack Black und Owen Wilson verfolgen:
Der nächste Beitrag aus der Serie: Schwalbe fliegt nach… in der NZZ ist erschienen. Klickt hier drauf, um den Artikel zu lesen. Für die NZZ bzw. NZZ Bellevue nehme ich Objekte und Zeichen unter die Lupe, die für die locals alltäglich erscheinen, dem Besucher aber ins Auge springen. Daraus soll eine Art Atlas des Corporate Designs von zwölf Weltstädten und Stadtkulturen entstehen. Diese Episode beschäftigt sich mit Los Angeles. Wie immer auch hier auf Trendengel sind die Fotos von mir selber geschossen und exklusiv. Viel Spass.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich vor über 15 Jahren an den Washington Square Park in Manhattan zog. Damals kam mir das Village noch wild und ungeordnet vor. Doch für die Alteingesessenen war da schon eines klar: Die Gentrifizierung macht unser Quartier kaputt.
Kein Künstler könne sich mehr leisten, hier zu wohnen, nur noch die finanzkräftige Wirtschaftselite habe das Geld, hier ein Apartment zu mieten oder zu kaufen. Die ersten Starbucks-Filialen setzten sich fest, das Multiplex-Kino, ein H&M und schicke Restaurants waren die Vorboten von dem, was noch kommen sollte.
Ich fand diese Klagerei immer etwas bemühend. Jaja, früher war alles besser. Früher, als Du aufpassen musstest, dass Du unten auf der Strasse nicht überfallen wurdest, früher, als Du noch jung warst und keine Verantwortung hattest, früher als der Kaffee noch einen Dollar kostete…
Ich fand das Village inspirierend. Ich konnte es kaum abwarten, die Cupcakes der Magnolia Bakery zu probieren, den Käse von Murray’s zu kaufen, bei Babbo das Tasting-Menu für 35 Dollar zu kosten und mir bei Joe’s einen Kaffee zu holen. All das hatte für mich immer noch viel Authentizität und Dynamik, strotzte vor Kreativität und Energie und war Spannung pur. Es gab keinen Ort, an dem ich zu dieser Zeit lieber gewesen wäre, als im Village oder auch in Soho.
15 Jahre später bin ich wieder in New York. Klar, ich war in der Zwischenzeit einige Male zu Besuch hier. Doch meist eher kurz, Freunde besuchen und gut essen. Da hatte ich jeweils nicht so richtig gemerkt, dass sich die Stadt verändert hatte.
Sie hat sich verändert und zwar wie. Genrifizierung in Vollendung würde ich mal sagen, was immer das heissen mag. Die Häuser sind noch immer traumhaft schön, das Kopfsteinpflaster hat noch immer Löcher und die Fassaden sehen auf den ersten Blick noch total nach Vintage aus. Doch wenn ich genauer hinsehe, dann steckt hinter dieser “unperfekten” Oberfläche viel Perfektion – zu viel. Alles ist so aufbereitet, wie man sich New York aus dem Bilderbuch vorstellt.
Jeder Laden ist ein Millionengeschäft. Wer nicht eine “Big Brand” vertritt, der hat hier keinen Platz mehr. Besonders Soho fühlt sich mittlerweile an wie Disney World. Eine grosse Open Air Mall fast ausschliesslich mit Touristen gefüllt, ohne Herz und ohne Seele.
Gentrifizierung. Jaja, früher war alles besser. Ich hasse es, wenn das jemand sagt. Ehrlich gesagt habe ich nichts gegen einen gewissen Grad an Gentrifizierung. Für mich bedeutet das auch Sicherheit und Qualität. Doch was zu weit geht, das geht zu weit. Ich habe keine Lust, dass die viellecht “greatest city on earth” bald so aussieht, wie irgend eine x-beliebige moderne Stadt in China. New York soll New York bleiben.
Zurück zur Frage: Wieviel Gentrifizierung ist zuviel… soviel wie in Soho und leider auch im Village ist die Antwort.
Der letzte Eintrag aus Los Angeles. Der Moment, die Stadt zu bewerten, ist gekommen.
Ein Monat ist nicht viel Zeit, doch genug, um einen Eindruck zu gewinnen, wie eine Stadt tickt. Deshalb haben wir ein Städterating erarbeitet, das sich von den gängigen Modellen der Mercers dieser Welt unterscheidet. Wir achten weniger auf das Bildungssystem, das politische Umfeld und das Gesundheitssystem, sondern mehr auf Faktoren, die eine Stadt einzigartig machen. Das Rating in neun Kategorien geht von 1 (schlecht) bis 10 (grandios) und spiegelt unser rein subjektives Empfinden:
Die Leute: 7
Die Leute in LA sind extrem freundlich und entgegenkommend. Für ein kurzes Gespräch sind sie immer gerne zu haben. Manchmal fehlt es etwas an Tiefe, doch manchmal finde ich gerade das sehr angenehm…manchmal.
Kulturelles Angebot: 9
Wem es hier langweilig wird, der ist selber Schuld. In Sachen Musik und Film gibt es wohl kaum eine bessere Stadt und auch Kunst und Theater sind hier gut vertreten. Dazu kommen unzählige schräge Events, die es nur in L.A. gibt.
Food: 9
Los Angeles steht ganz oben, wenn es um das kulinarische Wohl geht. Besonders wenn es um Street- oder Fast-Food geht ist die City of Angels nicht zu schlagen.
Preisniveau: 6
Los Angeles ist eine günstige Stadt, wenn man sie mit anderen entwickelten Metropolen vergleicht. Hier kann man für 10 Dollar super essen und zwar jede erdenkliche Küche auf allerhöchstem Niveau.
Öffentlicher Verkehr: 3
Ohne Auto ist man hier ziemlich aufgeschmissen. Zwar gibt es Metro und Busse und wird bald auch nochmals kräftig in den ÜV investiert. Doch auch danach wird es nicht Moskau oder Tokio sein. Wer ein Auto hat (und das hat fast jeder) und nicht allzu grosse Distanzen zurücklegen muss, für den ist L.A. allerdings sher angenehm zu navigieren. Es macht Spass, hier mit dem Auto unterwegs zu sein (falls man der Rush Hour entwischt).
Wetter/Klima: 10
Es gibt Untersuchungen, die sich mit dem besten Klima auf diesem Planeten beschäftigen. Los Angeles steht dabei immer ganz oben auf der Liste. Bei mir auch. Es gibt kein angenehmeres Klima als in L.A. Warm am Tage und etwas kühler in der Nacht. Dazu die kalifornische Sonne, die wirklich immer scheint.
Sicherheit: 8
Der Ruf von L.A. ist schlechter als die Realität. Mir ist in L.A. noch nie auch nur annähernd was passiert. Die Stadt ist total sicher. EInige Gegenden sollte man vielleicht meiden. Doch das ist ja wohl überall so.
Fun/Feel-Good-Factor: 9
Der Vibe in dieser Stadt ist unschlagbar. Mein Stimmungsbarometer steigt ins Unendliche, sobald ich hier ankomme. Alles ist locker, der Californian Lifestyle ist kein Werbeslogan, sondern existiert wirklich und ist einfach ansteckend.
Coolness/Kreativität: 8
Los Angeles ist für mich der Trendsetter in den USA schlechthin. Hier sitzen die Kreativen des Landes und das merkt man. Die Mischung aus Retro und Neu passt ganz genau,
Gesamtergebnis: 69 Punkte
Das ist zusammen mit Tokio der Spitzenplatz,
Hier die Übersicht:
Los Angeles ist eine der spannendsten, wenn nicht gar die spannendste Stadt überhaupt, wenn es um Food geht. Doch bevor ich Euch die besten Tipps für den Magen verrate, noch was Anderes. Scheut euch nicht davor, mal Ferien nur in Los Angeles zu machen. Vergesst San Francisco und die Fahrt auf dem Highway Nr 1. Los Angeles bietet alles und noch viel mehr. Und in Los Angeles bitte nicht den Anfängerfehler begehen und in Santa Monica übernachten. Mietet Euch eine Wohnung in Silver Lake, dem coolsten Stadtteil der Stadt.
Hier die Food-Tipps:
Porto’s Bakery
Als die Porto-Familie 1960 aus Kuba nach Los Angeles kam, hätten sie sich nicht träumen lassen, dass sie mal ein Imperium an Bäckereien führen würden, die von allen neidlos als die besten der Stadt anerkannt werden. Ob das Cuban Sandwich, die Dulce de Leche Kekse, den Cheesecake, den Guava-Strudel, die Florentiner oder der Kaffee – bei Porto’s schmeckt alles sowas von lecker. Die Filialen sind übrigens alle auf der “anderen” Seite des kleinen Hügels namens Hollywood Hills. Früher wars da mal uncool. Das war früher…
Von In-N-Out-Burger hab ich euch ja schon vorgeschwärmt. Immer alles frisch, nichts aus der Dose oder tiefgefroren. Für mich der perfekte Burger. Bestellt den Double-Double mit grilled onions und seit sprachlos, wenn ihr dafür weniger als 4 Dollar bezahlt. Wer ganz mutig ist, der bestellt Fries Animal Style. Ist nicht auf der Karte – doch versucht es einfach.
Katsu-Ya Sushi
Los Angeles kann es mit Tokio aufnehmen, wenn es um Sushi geht. Wenns um Sushi-Rolls geht, ist Los Angeles gar einen Schritt voraus. Mein Liebling ist Katsu-Ya und zwar der am Ventura Boulevard in Studio City. Der Lunch Special ist unschlagbar und Crispy Rice und Popcorn Shrimps ein Genuss.
Guerilla Tacos
Einer der besten Food-Trucks neben Kogi ist Guerilla Tacos. Hier werden mexikanische Tacos neu erfunden. So kreativ und alles extrem frisch. Jakobsmuscheln auf dem Taco? Kein Problem. Sweet Potatoes and goat cheese? Yummy. Frisch gefangener Schwertfisch? Voila.
Sqirl
Das Ricotta Brioche von Sqirl ist to die for. Auch der Crispy Rice und der French Toast dürfen sich sehen lassen. Einer der ersten Vertreter der farm to table Bewegung ist noch immer ganz oben auf meiner Liste.
Baco Mercat
Baco Mercat in Downtown LA hat vor einigen Jahren mal den Preis des Trendengel-Restaurants des Jahres gewonnen. An der Qualität der Bacos hat sich nichts geändert. Einfach top.
Es ist kurz nach neun Uhr Abends am Sunset Boulevard mitten in Hollywood. Gleich fängt im legendären Comedy Store die Late Show an. Der Laden ist sowas wie das Wembley Stadion der Stand-Up-Comedians. Seit bald 50 Jahren tritt hier auf, was Rang und Namen hat. Der Comedy Store hat die Karriere von Chevy Chase, Chris Rock, Jerry Seinfeld, Amy Schumer, Martin Lawrence, David Letterman, Eddie Murphy, Robin Williams und vielen anderen lanciert.
Heute Abend stehen gleich 5 Superstars auf dem Programm und das alles für gerade mal 20 Dollar. Margaret Cho, Dane Cook, Kevin Nealon, Mark Maron und Tom Green alle in der selben Show. Ein ganz normaler Abend im Comedy Store. Tom Green? Echt? Das kann doch nicht sein, sagt ihr jetzt bestimmt. Doch, das kann sein. Es ist tatsächlich Tom Green, der Tom Green. Der Tom Green? Der Groschen vielleicht doch nicht gefallen? Dann helfe ich Euch gerne etwas nach.
Ende der neunziger Jahre war Tom Green ein Superstar – auch bei uns. Auf MTV (damals war MTV noch relevant) hatte er die Tom Green Show, in der er lustige Streiche spielte und hier und da mal einen Schritt zu weit ging. Der Vorgänger und das Vorbild von Jackass & Co, Der Feind aller Eltern und der Held aller Unangepassten…zwischen Peinlichkeit und Genie (keine Ahnung, wie ich mich damals krumm lachen konnte). Danach heiratete Green kurzerhand die Schauspielerin Drew Barrymore, liess sich nach nur einem Jahr wieder scheiden und war spätestens 2001 seit dem Film “Freddy Got Fingered”….endgültig weg vom Fenster.
Endgültig? Nicht ganz. Da steht er nun wieder auf der Bühne im Comedy Store. 45 Jahre alt, unverheiratet, keine Freundin und keine Kinder. “Ja, ich weiss ich bin alt. Doch dann brauch ich wenigstens keine Angst davor zu haben, dass ich jung sterbe” sagt er, und ich weiss nicht genau, ob ich lachen soll oder nicht.
“Kinder? Dann hab ich schon lieber einen Hund. Wenn ich mit dem Auto aus der Garage fahre und aus Versehen den Hund aus überfahre, dann sammel ich den Hund einfach auf, stecke ihn in eine Plastiktüte und rein in die Mülltonne. Danach gehe ich wieder zur Tagesordnung über, als ob nichts geschehen ist. Wenn mir das Gleiche mit einem Kind passiert, dann muss ich zumindest ein paar Formulare ausfüllen (then there is paperwork involved)”. Krass findet ihr? Ich finde das lustig…
So ist die amerikanische Stand-Up-Comedy. Immer die Grenzen ausloten. Political correctness wird im Comedy Store vor der Tür gelassen.recht so.
“Vor den Wahlen hatten so viele Amerikaner gesagt: Wenn Trump gewinnt, dann ziehe ich nach Kanada.” Wie habt ihr Euch das eigentlich gedacht? Einfach nach Kanada ziehen? Das ist ein anderes Land!!! Das ist genau so, als ob jemand von Mexiko in die USA zieht. Das geht nicht einfach so. You are the fucking Mexicans now!!!!
Tom Green mag zwar nicht mehr den Madison Square Garden füllen wie Dane Cook, keine Sitcom im TV haben wie Kevin Nealon und Mark Maron. Doch ihm zuzuschauen ist ein Genuss bzw. ein Guilty Pleasure. Im Comedy Store ist die Welt noch in Ordnung. Hier wird zwei Stunden nonstop gelacht. Auf der Bühne stehen Vollprofis, die nicht so peinlich sind wie Möchtegern-Comedians unserer Breitengrade Bülent Ceylan, Oliver Pocher und Andreas Thiel.
In Los Angeles gibt es Comedy Clubs wie Sand am Meer. Jeden Abend steigen im Comedy Store, der Laugh Factory, im Improv, im Groundlings, im UCB und im Icehouse zwischen 2 und 5 Shows. Jeden Abend. Egal ob alleine oder in der Gruppe. Hier kommt man auf andere Gedanken und manchmal ist das genau das, wonach man sucht.
Ich war übrigens vier Mal in einem Monat im Comedy Store. Eine Neuentdeckung möchte ich Euch nicht vorenthalten. Iliza Schlesinger. Statt erzählen, wie gut sie ist, hier ein Video:
Und hier ein Flashback zur Tom Green Show (ich habe Euch gewarnt):
Ein verlassenes Lagerhaus in Lincoln Heights, nur wenige Kilometer von Downtown Los Angeles entfernt und dennoch kurz vor dem Zerfall. Die Strassen sind leergefegt und die Gegend ist nicht ganz koscher.
Doch hinter der Tür des Lagerhauses verbirgt sich die beeindruckendste Kunstausstellung, die ich je gesehen habe: 14th Factory von Simon Birch und einer Kollektive von 20 Künstlern, darunter Gary Gun, Doug Foster und Paul Kember. Videoinstallationen, Skulpturen und Bilder, die die Sinne anregen. Ich komme aus dem Staunen kaum noch raus.
Das Ganze ist als Kommentar zu einem Moment in unserer Geschichte, in dem wir so nahe wie noch nie an einem grossen Desaster stehen, zu sehen. Sei es der Umgang mit uns selbst, die Interaktion mit der Welt, die Gewalt, der wir ausgesetzt sind, psychischer oder physischer Art oder die Hilflosigkeit angesichts der Übermächtigkeit der Ungewissheiten – das alles spürt man, wenn man in der 14th Factory steht.
Ich bin überwältigt, als ich mich durch die oft dunklen Räume bewege. Tausende von Gedanken schiessen mir durch den Kopf. Ich bin Neugierig und zögerlich zugleich, fasse Mut, habe Respekt, frage antworte und hinterfrage dann die Antwort.
Ein Autounfall, streitende Arbeiter, Stanley Kubrik, Körper, Gebäude, Höhen und Tiefen, Gigantismus, Bewegung und Stillstand sind nur einige Stichworte. Ich will die einzelnen Werke gar nicht im Einzelnen Beschreiben – auch ein Paar Bilder können nicht erklären, was man hier spürt,
Doch für mich ist das moderne Kunst in seiner Vollendung. Kein simples Abbild der Realität, sondern Inspiration mit einer klaren Handschrift. Bravo.
Ich fühle mich wie in einer Mischung aus Eyes Wide Shut und The Shining. Hier ist alles möglich und zwar in jedem Moment.
Ich bin verwirrt, erleuchtet, traurig, glücklich und ratlos. Was passiert hier gerade mit mir?
Das Projekt soll keinen Gewinn machen. Kunst wird hier keine verkauft. Solange die Leute kommen und das Geld reicht, wird die 14th Factory am Leben bleiben. Wenn alles gut geht, ist das noch bis Ende November.
SImon Birch dreht über die 14th Factory und die Themen drum herum einen Dokumentarfilm, auf den man gespannt sein darf. Ich kann es kaum erwarten.
Das grösste Kunsterlebnis, das ich je hatte. Danke, Simon Birch.
Eine etwas fundiertere Erklärung der 14th Factory als die meine kriegt ihr hier: