Geschafft. Ich habe den Grand Slam gewonnen. Hier in Roland Garros ist es mir gelungen und zwar auf dem Court No. 3. Na ja, ich weiss, ich übertreibe ein wenig. Den Grand Slam gewonnen hört sich nach mehr an, als es eigentlich ist. Genauer genommen habe ich es geschafft, alle vier Tennis-Grand-Slam-Turniere zu besuchen. Das US Open, Wimbledon, das Australian Open und Roland Garros aka das French Open. Paris hatte mir noch gefehlt. Das Turnier mit der “terre battue”, den Mini-Breaks und das Turnier, wo der Schiedsrichter nach einer Pause statt “Time” “Reprise” ruft.
Ihr wollt jetzt bestimmt wissen, welches das beste Grand-Slam-Turnier ist. Die klare Antwort darauf ist: es kommt darauf an. Da ihr ja alle grosse Freunde von Bestenlisten seid, mache ich euch eine Freude. Hier kommt eine neue Liste:
Beste Organisation: Wimbledon
Es gibt wohl niemand, der es so gut versteht, Schlange zu stehen und das Anstehen so perfekt zu organisieren, wie die Briten.
Bester Belag: Roland Garros
Da steh ich möglicherweise allein da. Doch Sand lässt so viele taktische Varianten offen wie kein anderer Belag. Mehr ein Schachspiel als primitives Draufhauen Ich liebe die langen Ballwechsel.
Best durchgestylte Hostessen/Platzanweiser: Roland Garros
Hier gibt es für das Personal bestimmt ein Casting. Vom Balljungen über die Shopangestellten, bis zur Platzanweiserin sind alle sowas von modisch drauf.
Beste Anlage: Australian Open
Grosszügig angelegt und genügend Platz, um auch Abseits vom Geschehen zwischendurch etwas abzuschalten.
Beste Souvenirs: Roland Garros
Die Sachen von Lacoste & Co sind so richtig schön. Nur Wimbledon kann da annähernd mithalten.
Beste Unterhaltung abseits des Tenniscourts: Australian Open
Konzerte und andere Performances, mit Topstars und Openair-Feeling runden die ohnehin perfekte Veranstaltung ab und das alles umsonst.
Bester Food: Wimbledon und Australian Open
Die Strawberrys and Creme in Wimbledon sind einfach himmlisch. Insgesamt sind aber die Food Trucks in Melbourne kaum zu schlagen.
Bester Center Court: Wimbledon
Es gibt nichts Besseres als der Center Court in Wimbledon. Die Royal Box und alles drum und dran machen den Platz einzigartig.
Bester Aussenplatz: Wimbledon und Roland Garros
Kein Platz hat in der ersten Woche so viel gesetzte Spieler wie der Court No. 12 in Wimbledon. Nur der Court No. 3 in Roland Garros kommt da annähernd ran.
Bester Value: US Open, Roland Garros
Die Ground Tickets am US Open und in Roland Garros sind nur schwer zu schlagen. Für wenig Geld viel viel Action. Kleiner Tipp: Geht in der ersten Woche, wenn das Haupttableau noch breit und die Action auf den Aussenplätzen noch gross ist. Ach ja, in Roland Garros kann man den ganzen Tag auf der Anlage bleiben. Keine Night Session. That rocks!!
Bestes Wetter: Australian Open
In Melbourne ist Regen um diese Jahreszeit (Januar) ein Fremdwort.
Beste Lage: Australian Open
Die Anlage ist mitten in der Stadt und zu Fuss erreichbar.
Bester TV Announcer: US Open
Keiner ist unterhaltsamer als John McEnroe
Bestes Programm/Old School Newsletter: Roland Garros
Jeden Tag gibt es eine ganze Zeitung mit den News of the Day. Auch im Zeitalter des Internets eine willkommene Geste – und wenn es zu heiss wird kann man sich daraus einen Sonnenhut falten.
Schlechtester Court: US Open
Der Center Court in Flushing Meadows ist extrem unpersönlich und in den frühen Runden oft recht leer.
Schlechteste App: Roland Garros
Die Franzosen sind in Sachen Apps und Web noch etwas hinter dem Mond. Nehmt Euch ein Beispiel am Australian Open.
Fazit: Wie gesagt: Es kommt darauf an…