Nicht die Currywurst, sonden der Döner ist das Leibgericht der Berliner. In der deutschen Hauptstadt gibt es 1200 Imbissstände, die Döner anbieten. Dazu kommen nochmals rund 1000 Restaurants, die den Döner auf der Karte haben. Gemäss Currywurst-Museum (ja, sowas gibt es in Berlin) stehen der Übermacht der Dönerbuden lediglich 170 Currywurst-Stände gegenüber.
Meinen Döner esse ich fast immer bei Imren, der in einer Seitenstrasse des Kottbusser Damms die besten Fleischspiesse der Stadt anbietet. Nicht nur das Brot, sondern auch die Saucen und der Spiess sind “handgemacht” und schmecken einfach traumhaft. 3 Euro lege ich dafür auf den Tisch, der Tee ist umsonst und ein Ayran kostet gerade mal 50 Cent. Alternative: Tuna’s Gemüsekebap im Wrangelkiez. Halt, keine Angst; das ist nicht wirklich ein Gemüsekebap, sondern ein Kebap mit Hühnchen, Kartoffeln und etwas Aubergine mit super leckeren Saucen und sonstigen Köstlichkeiten gespickt.
Die Berliner behaupten übrigens auch, dass sie den Döner erfunden haben. Anfang der siebziger Jahre soll entweder am Kottbusser Damm oder am Zoo der erste Döner verkauft worden sein. Ein Gastarbeiter hatte die Idee, das geraffelte Fleisch mit Zwiebeln in ein Brot zu stecken. “The rest is history”.
Oder doch nicht? Gemäss den Geschichtsbüchern soll in der Türkei schon Mitte des 19. Jahrhunderts Fleisch im Brot serviert worden sein. Dieser Schisch Kebab wurde aber noch auf einem üblichen horizontalen Grill zubereitet. Etwas später soll ein Koch namens Hamdi in Kastamonu erstmals geschichtetes Fleisch an einem senkrecht stehenden Spiess gegrillt haben.
Wie dem auch sei. Heute gibt es in Berlin auf jeden Fall mehr Dönerbuden als in Istanbul. Wie bitte, ihr glaubt, dass nicht der Döner, sondern McDonald’s der König von Berlin ist, wenn es um Fast Food geht? Auf keinen Fall. In Berlin gibt es lediglich 60 McDonald’s-Restaurants. Ein Klacks gegen die 1200 Dönerstände.