Wo der Pariser sein Baguette kauft, ist eine Glaubensfrage.Sag ja nicht, dass das Baguette überall gleich schmeckt. Da versteht der Pariser absolut keinen Spass, denn für ihn gibt es da extrem grosse Unterschiede. Die Stadt Paris organisiert denn auch jedes Jahr einen Wettbewerb, bei dem das beste Baguette von Paris ausgewählt wird. Der Gewinner erhält 4000 € Preisgeld und hat die Ehre, den Präsidentenpalast für ein Jahr zu beliefern.
Folgende Kriterien sind entscheidend:
„Le goût, la cuisson, la mie, l’odeur et l’aspect“. Auf Deutsch: der Geschmack, die Backzeit, das Innere Erscheinungsbild, der Duft und das Äussere.
Die eingereichten Baguettes haben strikte Bedingungen zu erfüllen. Das Brot muss zwischen 55cm und 65cm lang sein, 250g bis 300g wiegen und darf nicht mehr als 18g Salz enthalten.
Der Gewinner 2016 hat seinen Laden gleich bei uns um die Ecke. Charles und Mickael Reydellet, ein Bäcker-Duo, das in der Bäckerei „La Parisienne“ arbeitet, hatten letztes Jahr den grossen Preis abgeräumt. Es versteht sich von selber, dass ich da gleich am ersten Tag hinmusste. Das Baguette kostet 1.20 Euro und kriegt die Balance zwischen Knusprigkeit und Saftigkeit perfekt hin.
Der Gewinner 2017, der ein weiteres Mal vom Rive Gauche kommt, hat den Sieg mit einem Baguette de Tradition davongetragen. Das ist ein Baguette ohne Zusatzstoffe und ist die Bevorzugte Variante der Pariser. Sami Bouattour aus dem 13e Arrondissement ist der grosse Gewinner.
Wenn ihr mich fragt, schmecken alle Baguettes in Paris, die von einem richtigen Bäcker und nicht von Carrefour kommen, einfach klasse. Ein kleiner Tipp: Kauft immer das “Tradition”, Ob das Beste der Besten oder eins, das keinen Preis gewonnen hat; wenn die Pariser etwas ganz genau wissen ,dann ist es, wie ein Baguette zu schmecken hat..
Die Gewinner seit 2000
- 2000 : Raoul Maeder, 158 boulevard Berthier (17e)
- 2001 : Pierre Demoncy, « Au 140 », 140 rue de Belleville (20e)
- 2002 : Raoul Maeder, 158 boulevard Berthier (17e)
- 2003 : Laurent Connan, 38 rue des Batignolles (17e)
- 2004 : Pierre Thilloux, « La fournée d’Augustine », 96 rue Raymond-Losserand (14e)
- 2005 : Eric Sanna, 3 rue du Retrait (20e)
- 2006 : Jean-Pierre Cohier, 270 rue du Faubourg Saint-Honoré, (8e)
- 2007 : Arnaud Delmontel, 57 rue Damrémont, (18e)
- 2008 : Anis Bouabsa, « Au Duc de la Chapelle », 32-34 rue Tristan-Tzara (18e)3
- 2009 : Franck Tobarel, « Le Grenier de Félix », 64 avenue Félix-Faure (15e)3
- 2010 : Djibril Bodian, « Le Grenier à pain », 38 rue des Abbesses (18e)3
- 2011 : Pascal Barillon, « Au Levain d’Antan », 6 rue des Abbesses (18e)6
- 2012 : Sébastien Mauvieux, 159 rue Ordener (18e)3
- 2013 : Ridha Khadher, « Au Paradis Gourmand », 156 rue Raymond-Losserand (14e)7,4
- 2014 : Antonio Teixeira, « Aux Délices du Palais », 60 boulevard Brune (14e)8.
- 2015 : Djibril Bodian, « Le Grenier à pain », 38 rue des Abbesses (18e)
- 2016 : Michael Reydelet et Florian Charles, « La Parisienne », 48 rue Madame (6e)9.
- 2017 : Sami Bouattour, « Boulangerie Brun » 193 rue de Tolbiac (13e)10