12 in 12 – Food Porn war schon gestern

Im Prinzip könnte dieser Eintrag auch Tag 3 im Apple Store heissen – doch ich erlöse Euch mal von meiner Odyssee und machen einen Abstecher ins Land des Food Porns…

Man kann ihm sich kaum entziehen, diesem Trend, der sich in den letzten Jahren wie ein roter Faden durch das Internet zieht. Ob Instagram, Facebook, Twitter oder irgend eine x-beliebiger Blog: Food Porn ist überall.

Food Porn? Ja genau, diese aufreizenden Bilder von Gerichten, die einem schon beim Hinschauen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und die ein Verlangen auslösen, das durchaus mit Pornographie vergleichbar ist. Der Begriff Food Porn ist aus unserem Sprachschatz kaum mehr wegzudenken.

Umso überraschter war ich, als ich gestern die Ausstellung von Marilyn Minter im Brooklyn Museum besuchte, und dort auf das Werk “100 Food Porn” stiess. In einer Serie von Ölbildern malte die kontroverse Künstlerin 1990, also vor 27 Jahren, Gemüse, Früchte und andere Köstlichkeiten, die einen an Pornographie erinnern. Das ganze Projekt nannte sie dann 100 Food Porn. Höhepunkt der Konzeptkunst war ein Werbespot, den sie zur besten Sendezeit im US-Fernsehen ausstrahlen liess und der Food Porn den Massen zugänglich machen sollte. Der Begriff Food Porn ist also keineswegs ein Hipster-Ding, sondern schon 27 Jahre alt.

Also, wenn ihr das nächste Mal jemanden im Kaffee sitzen seht, der krampfhaft Aufnahmen von seinem Sandwich macht, dann nur einen einzigen Biss davon nimmt und es stehen lässt, dann aber auf Instagram verkündet: “Best Sandwich* ever, dann denkt daran, dass das eigentlich schon sowas von out ist und wenn ihr mut habt, dann sagt es ihm auch.

 

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