12 in 12 – Arbeitsklima oder Arbeitsqualität?

Was ist wichtiger für Euch? Dass das Arbeitsklima oder die Qualität Eures Jobs? Ist es egal, wenn ihr Euch nicht mit Euren Mitarbeitern versteht und jeder gegen jeden kämpft statt alle miteinander, solange ihr einen fetten Pay Check mit nach Hause nehmt und die Arbeit an sich herausfordernd und interessant ist oder ist das Gift?

Für mich ist die Antwort klar: Ohne gutes Arbeitsklima macht kein Job der Welt Spass. Ein gutes Klima und Zusammenhalt ist für mich das A und O, damit ich am Morgen gerne aufstehe und mit Freude zur Arbeit gehe. Im Englischen gibt es den schönen Ausdruck: “You might be flipping burgers”. Dieses Idiom wird eingesetzt, wenn sich jemand über seinen Job beschwert nach dem Motto: Weisst Du eigentlich, wie gut Du es hast – Du könntest ja auch in einem Burgerladen arbeiten und den ganzen Tag Burger wenden.

OK, den ganzen Tag Burger wenden ist nicht mein Traumjob. Doch wer diesen Ausspruch erfunden hat, war bestimmt nie in der Burgerkette In-N-Out. Das 1946 gegründete kalifornische Fast-Food-Restaurant, das in seinen über 300 Filialen die besten Burger der Welt zu wahnwitzig tiefen Preisen produziert, ist das Paradebeispiel, dass Arbeit, die auf den ersten Blick langweilig aussieht, dennoch erfüllend sein kann.

Hinter der Kasse und in der Burgerküche bei In-N-Out stehen unzählige Helfer, die dafür sorgen, dass die Burger frisch und lecker an die Schlange stehenden Gäste geliefert werden. Die Angestellten tragen eine Retro-Uniform und sind immer guter Laune, wirklich immer.

Schon in dem Moment, wo man In-N-Out Burger betritt, fange auch ich an zu lächeln. Die glücklichen Gesichter der Angestellten sind ansteckend. Hier kann ich nicht anders, als alle Sorgen vor der Tür zu lassen und einen Burger geniessen. Bein In-N-Out möchte ich auch gerne mal  “Burger flippen”.  Hier herrscht Teamgeist, jeder Einzelne ist stolz, für In-N-Out arbeiten zu dürfen und fühlt sich pudelwohl. Auf Indeed.com belegt In-N-Out jeweils einen der aller vordersten Plätze, wenn es um den besten Arbeitgeber geht. Dafür gibt einige Gründe. In-N-Out zahlt 17% mehr als andere Fast-Food-Ketten, die Angestellten kriegen einen Retirement Plan und weitere Benefits, es gibt einen klaren Karriereplan und wer es zum Manager schafft, kann ein sechsstelliges Jahresgehalt verdienen, der Arbeitsplan wird auf die persönlichen Bedürfnisse ausgerichtet, Teilzeit ist möglich. 80% der Store Manager der über 300 In-N-Out-Burger haben ganz unten im Unternehmen angefangen.

Warum erzähle ich Euch das? Nur wer ein gutes Arbeitsklima hat, wer Lob und Anerkennung für seinen Einsatz erhält und wer stolz ist, für seinen Arbeitgeber zu arbeiten, ist wirklich glücklich. Die angenehme Nebenwirkung: Die Produktivität eines Unternehmens steigt, wenn die Angestellten gerne zur Arbeit kommen. Druck und Drohungen wirken allerhöchstens kurzfristig, denn Loyalität und Engagement leiden, wenn man sich nicht wohl fühlt.

Ich habe zwar nicht vor, bald Burger zu flippen – doch ich weiss, dass ich in einem Job – ob als Manager oder als Arbeiter – vor allem ein Ziel habe – zum guten Arbeitsklima beizutragen.

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