12 in 12 – Städterating Bangkok

Ein Monat ist nicht viel Zeit, doch genug, um einen Eindruck zu gewinnen, wie eine Stadt tickt. Deshalb haben wir ein Städterating erarbeitet, das sich von den gängigen Modellen der Mercers dieser Welt unterscheidet. Wir achten weniger auf das Bildungssystem, das politische Umfeld und das Gesundheitssystem, sondern mehr auf Faktoren, die eine Stadt einzigartig machen. Das Rating in neun Kategorien geht von 1 (schlecht) bis 10 (grandios) und spiegelt unser rein subjektives Empfinden:

Die Leute: 6

“The Land of the Smiles”nennt man Thailand auch. Das kommt nicht von ungefähr. Auch in Bangkok sind die Thais meist freundlich und haben ein Lächeln übrig. Doch so richtig schlau wird man aus den Thais nicht, geschweige denn versteht man sie wirklich in weniger als einem Monat. Man bleibt Beobachter und gewinnt das Gefühl, dass hier vieles nur oberflächlich ist und dass die Regel “aus den Augen, aus dem Sinn” gilt.

Kulturelles Angebot: 4

Wenn man Shopping nicht als kulturelle Aktivität zählt, dann hinkt Bangkok deutlich hinter anderen Metropolen hinterher. Theater, Kunst, Musik und auch Sportveranstaltungen  sind hier “far and inbetween”.

Food: 7

Food ist sicherlich das grosse Plus dieser Stadt. Gutes Essen ist hier überall gegenwärtig, sei es Street Food oder Fine Dining. Thai Food ist so viel mehr als nur Curry und Pad Thai. Auch wer auf internationale Küche steht, der kommt hier auf seine Kosten.

Preisniveau: 10

Manchmal fragt man sich, wie eine Stadt dieses Kalibers nur so billig sein kann. Ein Mittagessen für einen Euro, ins Kino für 3 Euro, ein ganzes Outfit für 10 Euro. Es gibt wohl keine Stadt auf diesem Planeten, in der man so günstig leben kann.

Öffentlicher Verkehr: 4

Dank dem Skytrain ist die Fortbewegung in Bangkok so viel besser und einfacher geworden. Auch die Taxis sind nicht mehr ganz so nervig und immer mehr Fahrer sind bereit, auch den Taxi-Zähler anzustellen. Doch insgesamt könnte die Infrastruktur besser sein. Fahrradfahren ist schlicht unmöglich, Uber steckt noch in den Kinderschuhen und wenn ein Ziel nicht am Skytrain oder der Metro liegt, wird es umständlich. Zudem ist der Verkehr haarsträubend.

Wetter/Klima: 6

In Bangkok ist es so gut wie immer warm; für viele viel zu warm. Im Februar ist das Klima so gut wie sonst nie. Deshalb war es recht angenehm. Doch spätestens ab April ist es oft unerträglich heiss und schwül. Doch insgesamt ist das schon viel besser als die bitterkalten Winter in Moskau.

Sicherheit: 8

Die wohl grösste Überraschung war, wie sicher Bangkok ist. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Thais sind extrem friedfertig. Es kann durchaus sein, dass jemand auf dem Markt mal seine Stimme erhebt und etwas frech wird. Doch damit hat es sich dann auch.

Fun/Fell-Good-Factor 7:

Es macht Spass in Bangkok einfach mal durch ein Quartier zu laufen. Irgendwas passiert immer. Ein Augenschmaus. Langweilig wird es einem hier nicht so schnell. Zudem ist fast alles machbar – man muss nur wissen wie und wo.

Coolness/Kreativität; 5

Thailand ist das Land der Copycats. Hier wird alles kopiert, ob aus Europa, Japan oder den USA. Das gilt für Produkte, Gastrokonzepte und Freizeitaktivitäten. Das ist zwar spassig, aber nicht unbedingt kreativ.

Gesamtresultat für Bangkok: 57 Punkte

Bangkok liegt damit punktgleich mit Rom auf dem letzten Platz. Das heisst nicht, dass es uns in Bangkok nicht gefallen hat. Im Gegenteil. Die Stadt, die wir als allerletzte auf unsere Liste aufgenommen haben, ist eine Offenbarung. We’ll be back.

 

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